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Oh Gott, ich fühle deinen Text so sehr – ich habe am Wochenende meinen Oberstufenordner aus der 12. Klasse aus dem Schrank gezogen und meinem Mann gezeigt. Auch diesen Ordner ziert eine solche Identitätscollage unter Plastikfolie, in meinem Fall meines 19-jährigen Ichs. Ich habe sehr sehr viele Dinge im Laufe meiner zahllosen Umzüge weggeworfen, aber diesen Ordner nicht. Ihn zu sehen, berührt mich. Ich möchte nicht vergessen, wer ich damals war und was mir wichtig war – und wovon ich geträumt habe. Manches hat sich verändert, anderes gar nicht so sehr. Auf meinen Knien liegt übrigens gerade ein Buch übers Ausmisten nach Feng Shui. Ich lese es bereits zum zweiten Mal. Auch Marie Kondo hat es mit ihrem "does it spark joy" tief in mein Gehirn geschafft und geht oft mir mit durch die Wohnung. Und ich liebe es, alte Dinge zu verabschieden, weil ich körperlich spüre, wie erleichternd und befreiend das ist Aber manches bleibt. Genau wie du sagst, um zu wissen, wer man nicht mehr oder, in manchen Fällen, noch immer ist. Beides sind wertvolle Gefühle, finde ich :)

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